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Food-Info.net > Nahrungsmittel > Zucker Die Geschichte des ZuckersDer RohrzuckerEs wird angekommen, dass der Rohrzucker zuerst von Menschen in Polynesien genutzt wurde, von wo aus er nach Indien gelangte. 510 v. Chr. fiel der Herrscher Darius des damaligen Persien in Indien ein, wo er „das Blatt das Honig ohne Bienen gibt“ fand. Die Entdeckung des Rohrzucker wurde zusammen mit vielen anderen Errungenschaften des Menschen als Geheimnis gehütet, während das fertige Produkt zu einem hohen Preis exportiert wurde. Die starke Ausdehnung der arabischen Völker im siebten Jahrhundert n. Chr. führte zu einem Bruch des Geheimnisses. Als sie 642 n. Chr. in Persien eindrangen, fanden sie dort angebauten Rohrzucker und lernten wie man aus ihm Zucker gewann. Mit andauernder Expansion gründeten sie Zuckerproduktionen in anderen, von ihnen eroberten Ländern wie Nordafrika und Spanien. Von den Westeuropäern wurde der Zucker erst durch die Kreuzzüge im elften Jahrhundert n. Chr. entdeckt. Heimkehrende Kreuzritter erzählten von diesem „neuen Gewürz“ und wie gute es schmecke. Der erste Zucker wurde 1099 in England protokolliert. In den nachfolgenden Jahrhunderten wuchs der Handel von Westeuropa in den Osten, einschließlich des Zuckerimports, beträchtlich. Es gibt Aufzeichnungen die besagen, dass Zucker im Jahre 1319 in London für zwei Schilling und ein Pfund erhältlich war. Dies ist soviel wie einige Monatsgehalte eines durchschnittlichen Arbeiters und war somit ein großer Luxus. Die Reichen genossen es, Zuckerskulpturen zur Dekoration ihrere Tafel zu entwerfen. Als Henry der III. aus Frankreich Venedig besuchte, wurde ihm zu Ehren ein Fest veranstaltet, das als Besonderheit Teller, Tafelsilber und Leinen aus gesponnenem Zucker (Zuckerwatte) aufwies. Da Zucker so teuer war, wurde ihm eine medizinische Wirkunkung unterstellt. Viele der Heiler in der Zeit zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert empfahlen Invaliden Zucker zu essen, um Ihre Kräfte zu stärken. Im 15. Jahrhundert n. Chr. wurde der europäische Zucker hauptsächlich in Venedig veredelt. Aber als Vasco de Gama nach Indien ging und dort den Handel mit Zucker zu etablieren, verlor Venedig 1498 sein Monopol. Es war allerdings die Entdeckung Amerikas, die den Weltverbrauch des Zuckers veränderte. Kolumbus nahm auf einer seinen ersten Reisen Zuckerrohrpflanzen mit, um sie in der Karibik anzubauen. Das Klima dort war so vorteilhaft für das Wachstum der Pflanze, dass schnell eine Industrie entstand. Die Nachfrage nach Zucker war in Europa so groß, dass viele der karibischen Inseln fast völlig entwaldet wurden, um Zuckerrohrplantagen zu bepflanzen. Das betraf zum Beispiel Barbados, Antigua und die Hälfte von Tobago. Die Zuckerrohrpflanze wurde großflächig angebaut. Millionen Menschen wurden ihrer Heimatländer wie Afrika und Indien entwurzelt, um in den Plantagen zu arbeiten. Die Produktion von Zucker war daher eng mit dem westlichen Sklavenhandel verbunden. Zucker war wirtschaftlich so bedeutend, dass alle europäischen Mächte die kleinen karibischen Inseln kolonialisierten oder es versuchten. Viele Schlachten um die Beherrschung der Inseln wurden ausgetragen. Später wurde Zuckerrohr auf großen Plantagen in anderen Gegenden der Erde für den europäischen und den regionalen Markt angebaut (Indien, Indonesien, Philippinen und Pazifik). ![]() Rohrzuckerfabrik in Niederländisch Ostindien (Indonesien) um 1850 von A. Salm (Quelle) Bis 1750 gab es 120 Zuckerraffinerien in Britannien. Deren gemeinsame Produktionsleistung war nur 13, 000 Tonnen pro Jahr. Zu dieser Zeit war Zucker immer noch ein Luxusgut und der gewaltige Profit, der mit Zuckerhandel erwirtschaftet werden konnte, führte dazu, dass Zucker als das „weiße Gold“ bezeichnet wurde. Die Lage in anderen westeuropäischen Ländern war ähnlich. ![]() Rechnung für Zuckerimporte aus Jamaica aus dem Jahre 1738. (Quelle) Die Regierungen erkannten, dass mit Zucker viel Geld verdient werden konnte und versteuerten ihn dementsprechend hoch. Somit bliebt Zucker ein Luxusartikel. Diese Situation veränderte sich erst zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die meisten Regierungen die Steuer verringerten oder abschafften und die Zuckerpreise den Verhältnissen des Normalbürgers anpassten. RübenzuckerZuckerrüben wurden als Quelle für die Zuckerproduktion im Jahre 1747 entdeckt. Zweifellos führten die nationalen und wirtschaftlichen Interessen in Zuckerrohrplantagen dazu, dass es in vielen europäischen Ländern nur bei der Neugierde blieb. Diese Situation überwog bis zu den napoleonischen Kriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Britannien die Zuckerimporte zum europäischen Festland blockierte. Bis 1880 ersetzten Zuckerrüben das Zuckerrohr als die Hauptquelle von Zucker in Kontinental-Europa. Die Einführung von Rübenzucker in England wurde bis zum ersten Weltkrieg verzögert, als die britischen Zuckerimporte bedroht waren. Zuvor hatte Britannien hauptsächlich Rohrzucker aus seinen tropischen Kolonien importiert. HeuteDer jährliche Verbrauch liegt heute bei rund 120 Millionen Tonnen und wächst um etwa zwei Millionen Tonnen jährlich. Die Europäische Union, Brasilien und Indien sind die drei größten Hersteller und gemeinsam produzieren sie etwa 40% der jährlichen Produktion. Allerdings wird der meiste Zucker im Erzeugungsland konsumiert und nur 25% international gehandelt. Zuckerrohr wird in über 100 Ländern angebaut und daraus produzierte Menge Zucker übertrifft die Zuckerproduktion aus Zuckerrüben um das 6 fache. Quellen:
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